Im Gras liegend die Wolken beobachten, mit den Geschwistern Fußball spielen oder mit dem Hund herumtollen – im Sommer verwandelt sich die Grünfläche hinterm Haus in ein kleines Paradies. Doch überall lauern kleine und große Gefahren. Im Ratgeber erfahren Leser, wie sie den Garten sicher für Kinder und Haustiere gestalten.
Was ist entscheidend bei der Gartengestaltung?
Bei der Gestaltung des heimischen Gartens kommt es darauf an, dass dieser pflegeleicht, funktional und ästhetisch ist. Nutzen Kinder und Haustiere den Außenbereich, gilt es, mögliche Gefahren zu identifizieren und zu beseitigen.
Sicherheit für Kinder und Haustiere im Garten gewährleisten
Ein naturnaher Garten mit zahlreichen Pflanzen, hohen Bäumen und einem Teich ist der Traum vieler Hausbesitzer. Für die Ärzte der Notaufnahme jedoch ein Albtraum. Giftige Pflanzen, ungesicherte Wasserbereiche und kletterbare Zäune bringen Tag für Tag neue Notfälle ins Haus. Daher sollten die Nutzer des Gartens Gefahrenquellen sichern, um Unfälle, Vergiftungen und lebensbedrohliche Situationen auszuschließen.
Funktionalität der Anlage beachten
Ein sicherer Garten für Kinder und Haustiere ist frei von potenziellen Gefahrenquellen. Er dient als Rückzugsort zum Kreativsein, zum Spielen oder um in der Sonne zu liegen. Wer seinen Außenbereich in verschiedene Zonen einteilt, genügt den Ansprüchen aller Familienmitglieder – vom Kleinkind bis zum wachsamen Haushund:
- Spielzonen: Kinder brauchen einen Bereich, in dem sie sich austoben, verstecken und kreativ sein können. Klassische Spielgeräte wie Schaukel, Klettergerüst und Rutsche laden zum Auspowern mit Geschwistern und Freunden ein. Spiel- und Baumhäuser oder Zelte dienen als Rückzugsort.
- Erholungsbereiche: Während die Jungen und Mädchen in der Sandkiste buddeln, erholen sich die Erwachsenen in ihrer beschatteten Sitzecke, jedoch nicht, ohne den Spielbereich immer im Blick zu haben. Vielfältige Gartenzäune grenzen das Grundstück sicher ab und versperren dem Nachbarn die Sicht.
- Bewegungszonen: Auf einer großen Rasenfläche ist genug Platz zum Fußballspielen. Hier bewältigen die Kinder schwierige Hindernisparcours oder beschäftigen den Hund mit einem fordernden Agility-Training.
Pflegeleichte Pflanzen und Materialien wählen
Robuste, einheimische Pflanzen brauchen wenig Pflege, sodass Eltern ausreichend Zeit haben, um sich um die wesentlichen Aufgaben zu kümmern. Empfehlenswert sind Stauden, Bodendecker und sonnenliebende Gewächse, die mit wenig Wasser auskommen. Wer keine Zeit zum Gießen hat, verlegt ein intelligentes Bewässerungssystem, das sich automatisch einschaltet.
Damit der Garten sicher für Kinder und Haustiere ist, darauf achten, dass die Gewächse ungiftig sind. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, eine Pflanzenbestimmungsapp zu verwenden, um herauszufinden, ob die Blumen und Gehölze unbedenklich sind.
Tipp: Bei den Möbeln und Spielgeräten in hochwertige, robuste und witterungsbeständige Materialien investieren. Diese halten deutlich länger und benötigen wenig Pflege.
Den Garten ästhetisch gestalten
Ein Garten, der sicher für Kinder und Haustiere ist, muss nicht steril sein. Mit der richtigen Planung und einem ausgeklügelten Farbkonzept verwandeln Hausbesitzer die Grünfläche in ihre persönliche Oase. Natürliche Designelemente wie Baumstämme und Findlinge werden zu kleinen Hockern. Ein Sandkasten mit Holzumrandung harmoniert mit dem Grün der Umgebung. Natursteine in verschiedenen Größen, Tannenzapfen, raue Borke und Reisig schlängeln sich als Barfußweg durchs Gras.
Farbliche Akzente setzt ein Klettergerüst in knalligen Farben. Ungiftige Kletterpflanzen wie Hopfen und Knöterich wachsen zu einem natürlichen Sichtschutz heran und verbergen unansehnliche Sicherheitszäune. Am Abend hüllen Kugelleuchten den Garten in ein stimmungsvolles Licht.
Sicherheitsmaßnahmen im Garten
Um Unfälle und schwere gesundheitliche Schäden zu vermeiden, gilt es, Gefahrenquellen zu identifizieren und geeignete Präventionsmaßnahmen zu ergreifen:
- Umzäunung: Ein Doppelstab- oder Einstabmattenzaun mit mindestens 1,40 Metern Höhe verhindert, dass Kinder und Haustiere herüberklettern oder durchrutschen. Ungeeignet sind Staketen- und Sichtschutzzäune mit Querriegeln, da diese als Kletterhilfe dienen. Um zu verhindern, dass sich Kleinkinder und Hunde durch die Stäbe zwängen, sollten die Abstände zwischen den einzelnen Zaunlatten gering sein. Ein bodennaher Abschluss und Kunststoffnetze unter der Erdoberfläche verhindern, dass sich Tiere unterm Zaun durchgraben.
- Teiche und Wasserstellen: Wasserbereiche gehören zu den größten Gefahrenzonen des Gartens. Selbst im flachen Teichwasser kann ein Kleinkind ertrinken. Umzäunungen und feste Abdeckungen sichern Teiche und Pools. Ein engmaschiges Gitter verhindert zudem, dass sich die Katze die Goldfische angelt.
- Giftige Pflanzen: Einige Pflanzen haben giftige Früchte und Pflanzenteile, die schon in kleinen Mengen eingenommen zu Übelkeit und Erbrechen führen. Bei schlimmen Vergiftungen drohen Krämpfe, Muskelschwäche und Koma. Daher sollten Gartenbesitzer vorsichtshalber alle gefährlichen Pflanzen entfernen. Der Bundesanzeiger bietet einen Überblick über die giftigen Gartengewächse.
- Gartenwerkzeuge und Chemikalien: Um den Garten für Kinder und Haustiere zu sichern, Pflanzenschutzmittel, Lacke und andere chemische Substanzen in abschließbaren Schränken verstauen. Werkzeuge und elektrische Gartengeräte nach dem Gebrauch sicher verwahren. Darauf achten, dass Rasenmäher und Heckenschere eine Kindersicherung haben.
Den Garten kindgerecht gestalten
Ein kindgerecht gestalteter Garten gliedert sich in verschiedene Spielbereiche. Mit Schaukeln, Trampolinen und Klettergerüsten trainieren die Jungen und Mädchen ihre motorischen Fähigkeiten. Spielhäuser, kleine Verstecke und Nischen laden zu kreativen Rollenspielen ein.
Beim Buddeln und Bauen in der Sandkiste wachsen sie zu großen Baumeistern heran. Um die körperliche Entwicklung des Nachwuchses zu unterstützen, brauchen sie ausreichend Bewegungsfreiheit. Eine großzügig bemessene Rasenfläche lädt zum Laufen, Federball- oder Fußballspielen ein.
Tipp: Damit sich die Kinder beim Spielen keinen Sonnenbrand zuziehen, heißt es, gut eincremen und die Spielflächen mit einer Pergola oder einem Sonnenschirm zu beschatten. Sträucher und Hecken bieten Schutz vor neugierigen Nachbarn.
Haustierfreundliche Gestaltung des Gartens
In einem haustierfreundlichen Garten verhindern Zäune das Entlaufen und das Eindringen wilder Tiere. Schattige Rückzugsorte unter Dächern und Bäumen bieten an heißen Tagen Abkühlung. Bei der Bepflanzung der Beete achten Hausbesitzer auf ungiftige Gewächse. Da der Verzehr giftiger Pflanzenbestandteile schon in kleinen Mengen zu schweren Durchfällen und Atemnot führen könne. Gleiches gilt für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Tipp: Der Hund buddelt in letzter Zeit im Garten und auf dem Rasen zeigen sich vulkanartige Erdhaufen? Dann gräbt sich vermutlich ein Maulwurf durch den Boden. Verschiedene Geräusche und Gerüche können diesen vertreiben, so hat auch der Haushund im Garten wieder seinen Frieden.
Fazit
Ein sicherer Garten für Kinder und Haustiere muss nicht zwangsläufig steril sein. Allerdings sollten Eltern bei der Gestaltung Wert auf hohe Zäune, eine unbedenkliche Bepflanzung und gesicherte Wasserbereiche legen. Eine Gliederung in Erholungs-, Bewegungs- und Spielzonen macht die Grünfläche für jedes Familienmitglied gleichermaßen nutzbar.