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Viele Hobbygärtner legen großen Wert auf einen gepflegten Garten oder ein ordentliches Grundstück. Wenn sich auf dem schönen Rasen dann ein Erdhügel abzeichnet, ist meist ein Maulwurf oder eine Wühlmaus am Werk.
Ein Maulwurf steht unter Naturschutz, weshalb es verboten ist, ihn zu töten bzw. Lebendfallen anzuwenden, in denen er – entgegen vieler Vermutungen – ebenfalls oft getötet wird. Eine Wühlmaus ist hingegen nicht durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt. Deswegen wird auch eine Tötung von Wühlmäusen nicht mit einem Bußgeld geahndet. Dementsprechend ist es umso wichtiger, den Unterschied zu kennen, um im Zweifel richtig reagieren zu können.
Doch woran lässt sich erkennen, ob es sich um einen Maulwurf- oder einen Wühlmausbefall handelt? Tatsächlich gibt es gerade im Zusammenhang mit der Lebensweise markante Unterschiede zwischen den beiden Arten. Anhand des hinterlassenen Erdhaufens lässt sich ebenfalls ermitteln, ob ein Maulwurf oder eine Wühlmaus den Garten befallen hat.
Unterschiedliche Lebensweise von Maulwurf & Wühlmaus
Ein wesentlicher Unterschied zwischen der Lebensweise eines Maulwurfes und einer Wühlmaus besteht in der Ernährung der beiden Tiere.
Die Wühlmaus ernährt sich rein vegetarisch und frisst bevorzugt Wurzeln und Knollen. Und genau deswegen werden besonders Sellerie- und Möhrenbeete von den Nagetieren heimgesucht. Haben sich die Wühlmäuse erst einmal eingenistet und finden sie genügend Nahrung, können sie dementsprechend zu einem großen Problem werden.
Maulwürfe ernähren sich von Insekten, Käferlarven und anderen Schädlingen, die sich im Boden befinden. Wenn Maulwürfe auf eine Wurzel stoßen, dann wird diese von den Tieren quasi umgraben. Aufgrund dieser Eigenschaften werden Maulwürfe als biologische Schädlingsbekämpfer angesehen, die zudem noch Wurzeln zusätzlich belüften. Eigentlich praktisch, oder?
Bevor deshalb Fallen im Garten verteilt werden, ist es enorm wichtig, zu wissen welches Tier das Grundstück befallen hat. Nachdem dem Befall entgegengewirkt wurde, kann es helfen, in Zukunft zum Beispiel mit einem Mix aus Maulwurfgitter und Maulwurfsperre zu arbeiten.
Maulwurfshügel erkennen
Auch, wenn das Ganze im hektischen Gartenalltag hin und wieder untergehen mag: Es gibt einige Unterschiede zwischen einem Maulwurfs- und einem Wühlmaushügel. Wer diese kennt, kann schnell in Erfahrung bringen, um welche Art von Hügel (und damit auch, um welche Art von Tier) es sich handelt und welche Hausmittel gegebenenfalls helfen können, es zu vertreiben. Die folgenden Merkmale und Details helfen weiter, wenn es darum geht, einen Maulwurfhügel zu erkennen:
Merkmal Nr. 1: Ein hoher und rundlicher Erdhaufen
Maulwürfe werfen die Erde aus dem Gang hinaus. Auf diese Weise entsteht ein Krater, der an einen Vulkan erinnert. Die Abstände zwischen den Eingängen sind weitestgehend regelmäßig und der Gang führt senkrecht in den Boden hinein.
Merkmal Nr. 2: Enge Gänge
Die Gänge von Maulwürfen sind meistens zwei Finger breit und zudem kleiner als die von Wühlmäusen. Sie benötigen dementsprechend etwas weniger Platz.
Merkmal Nr. 3: bevorzugter Lebensraum
Der Maulwurf bevorzugt feuchten Boden und hält sich deswegen gerne in Moorgebieten, an Waldrändern und im Bereich von Zäunen auf. Zudem werden auch eher verkehrsruhige Gegenden eher von Maulwürfen befallen, weil die Tiere die Vibrationen des Verkehrs nicht aushalten und davor flüchten.
Wühlmaushügel erkennen
Ein Wühlmaushügel zeichnet sich ebenfalls durch spezifische Merkmale aus, an denen er sich fast schon eindeutig erkennen lässt.
Obwohl die Wühlmäuse nicht unter Schutz stehen, sollte natürlich immer berücksichtigt werden, dass es sich hierbei um Lebewesen handelt. Daher sollten Lebendfallen immer bevorzugt werden.
Tipp: Angefressene Rinden und Wurzeln sprechen übrigens ebenfalls für einen Wühlmausbefall.
Merkmal Nr. 1: Erdhaufen sind flach und länglich
Die Erdhaufen von Wühlmäusen sind länglich und flach. Zudem können sie mit Wurzeln und Gras durchzogen sein, was bei Maulwurfgängen nicht der Fall ist.
Merkmal Nr. 2: Ovale Gangform
Um die Gänge zu bauen, nutzen die Wühlmäuse ihre Zähne. Deswegen sind an den Wänden bei genauem Hinsehen auch Zahnabdrücke zu erkennen. Die ovalen Gänge sind meist drei Finger hoch und damit breiter als die von Maulwürfen.
Unterschied mit der Verwühlprobe erkennen
Falls nach der Sichtung der Hügel immer noch nicht klar erkennbar ist, ob es sich um einen Maulwurf oder um eine Wühlmaus handelt, kann die sogenannte Verwühlprobe Klarheit bringen. Um diese durchzuführen, muss der Gang an einigen Stellen mit einer Schaufel geöffnet werden.
Eine Wühlmaus will die offenen Stellen so schnell wie möglich wieder verschließen und schafft dies meist innerhalb von sechs bis acht Stunden. Treibt sich ein Maulwurf sich auf dem Grundstück herum, kann es mehrere Tage dauern bis alles wieder repariert ist.
Fazit
Ein Maulwurfbefall muss anders behandelt werden als ein Wühlmausbefall, da Maulwürfe unter Naturschutz stehen und die Tötung mit einem Bußgeld oder sogar mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden kann. Die Beseitigung von Wühlmäusen gestaltet sich etwas flexibler. Dennoch sollte natürlich auch hier immer versucht werden, das Tier schonend zu behandeln. Damit die einzelnen Optionen ausgelotet werden können, ist es im ersten Schritt wichtig, herauszufinden, um welches Tier es sich genau handelt.
Mit ein wenig Übung stellt genau das kein Problem dar. Ein Blick auf die Details des Erdhaufens verschafft hier schnell Klarheit.